BEGLEITPROGRAMM

Mit diesem Programm tauchen wir in tiefere Schichten der kritischen Betrachtung unserer digitalen Kultur, überprüfen unsere Werkzeuge und unsere Umgebungen, stellen uns Fragen und diskutieren sie mit Expert:innen aus Wissenschaft, Kunst und Aktionismus, um uns so ein Handwerkszeug zur digitalen Selbstverteidigung anzueignen.

Workshops & Führungen






Blackbox KI

DO 09 03 2023 18:00 Uhr

Ein Round Table Gespräch mit Wissenschafter:innen und Künstler:innen zum Thema Künstliche Intelligenz und ihrer Auswirkung auf die künstlerische Produktion und der Frage nach Verantwortung

Öffnen wir die Büchse der Pandora, aber schließen wir sie nicht, bevor die Hoffnung auf Veränderung aus ihr entweicht. KI Programme finden immer mehr Anwendung in der Kunstproduktion und in gesellschaftlich relevanten Entscheidungsfindungen. Doch wer kann in den Algorithmus hineinsehen, wer ist fähig die Parameter nach eigenen Vorstellungen zu verändern, die richtige Gewichtung vorzunehmen, die für eine KI nötigen Datensätze zu erstellen und somit in der Auswahl dieser bereits essentielle Vorentscheidungen zu treffen? Und wer übernimmt für die von einer KI getroffenen Entscheidung die Verantwortung?

Mit Monika Fleischmann / Reni Hofmüller / lixvlx/UBERMORGEN / Patrik Lechner / Norbert Math / Tassilo Pellegrini / Markus Seidl / Djordje Slijepčević / Marlies Temper / Rania Wazir
Moderation: Elisabeth Schimana

Eine Veranstaltung in Kooperation mit der FH St. Pölten

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Als das Netz noch Jung war: und die Zukunft?

DO 26 und FR 27 01 2023

Als das Netz noch jung war: und die Zukunft?
Eine Veranstaltungsreihe zum Thema Netzkunst und Netzkultur

In den frühen 90er Jahren, anknüpfend an Vorläufer wie Mailart, inspirierte ein neuer Kommunikationsraum – das www – Künstler:innen Utopien für eine im Netz stattfindende Kunst zu entwickeln. Dieser Raum war unerforscht und offen und bot somit optimale Bedingungen für Experimente. Rund um das Ö1 Kunstradio und deren Protagonist:innen Heidi Grundmann und Robert Adrian X, oder der Künstler:innengruppe HILUS entstand in Österreich eine sehr aktive Szene. Die Durchkommerzialisierung dieses einst so unbesetzten Raums haben die frühen Utopien in den Hintergrund gedrängt. Holen wir diese Utopien wieder hervor und katapultieren sie ins 3. Jahrtausend. Dabei stellen sich aber auch grundsätzliche Fragen zur Netzpolitik und ihrer Auswirkung auf die Gesellschaft. Erinnern wir uns an die anfänglichen Utopien, analysieren wir den Status Quo und spinnen wir weiter!

Do 26 01 2023 19:00 Uhr
Pionier:innen
Lecture Performances, Vorträge mit Seppo Gründler / Mike Hentz / Eva Ursprung, Helen Varley Jamieson, Vicki Smith und Renate Kreil
Screening der IMAficiton portraits von Heidi Grundmann und Rebekah Wilson

FR 27 01 2023 10:00 Uhr - 19:00 Uhr
Symposium zur Geschichte und Zukunft des Netzes
mit Roland Alton / August Black / Aileen Derieg / Seppo Gründler / Mike Hentz / Jogi Hofmüller / Dieter Kovačič / Renate Kreil / Philip Leitner / Daniel Lohninger / Christoph Nebel / Christian Panigl / Rena Tangens / Herbert Waloschek / Rebekah Wilson / Elisabeth Zimmermann / Klaudia Zotzmann-Koch u.a.

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Eröffnung Stadtmuseum St. Pölten

30 11 2022 18:00 Uhr
Eröffnung mit einem musikalischen Beitrag von Margarethe Maierhofer-Lischka

auto-tonos

Akustisch laufen beim Spielen eines Instruments viele Vorgänge ab, die fernab meiner Kontrolle als Interpretin passieren: so bestimmen die Physik des Instruments, Umwelteinflüsse und Zustände meines Körpers, welches Klangergebnis gewisse Spielbewegungen haben. Im Stück auto-tonos untersuche ich, welchen Einfluss Spannungsverhältnisse - von Saiten, aber auch meiner eigenen Muskelspannung - auf Klänge haben. Die Autonomie von Klängen entfaltet sich in der unkontrollierbaren Zone von An- und Entspannung, aus der verschiedene Schwingungen entstehen, die sich gegenseitig überlagern. Die musikalische Gestalt dieses Stücks entsteht aus dem Zwiespalt von kontrollierten und unkontrollierbaren Bewegungen und deren Klangergebnissen.

01 12 2022 17:00 Uhr
Kurator:innenführung mit allen anwesenden Künstler:innen

02 12 2022 17:00 Uhr
Vorträge und Diskussion (in englischer Sprache)

Technologies of Hope and Fear
Vortrag von Marek Tuszynski

In Zeiten der Pandemie erscheint alles außergewöhnlich und Dinge kommen ins Rollen, die vermutlich sonst so nicht passiert wären. Anhand hunderter vorgeschlagener technischer Lösungen für die Pandemie werden diese genauer untersucht und ihre Konsequenzen hinterfragt. 10 inspirierende Wege über Techno-solutionism zu denken werden aufgezeigt, denn der Blick und die Dechiffrierung auf das, was uns als Lösungen präsentiert wird, erfordert Einfallsreichtum und Kreativität. Dienen die Technologien der Pandemie der Kontrolle des Virus oder der Kontrolle der Wirt:innen?

Trust
Vortrag von Danja Vasiliev

Wir stellen an Maschinen falsche Erwartungen. Wir erschaffen Technologien, stellen sie unserem eigenen biologischen Substrat zur Seite und erwarten von ihnen ein gewisses Maß an Einfühlungsvermögen – eine Eigenschaft, die Technologien nicht besitzen. Die Vermenschlichung von Maschinen hat sich als großer Fehler in unserem Mensch-Computer-Interaktionsmodell erwiesen, in dem Vertrauen grundsätzlich fehlt. Heutzutage müssen wir jedoch immer mehr Apparaturen und Dingen vertrauen, die tatsächlich künstlich sind, Dingen, die Entscheidungen allein auf der Grundlage von Algorithmen treffen.

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03 12 2022 14:00 - 17:00 Uhr
Workshops (in englischer Sprache)

Ungesicherte Webcams
Caroline Buttet 14:00 Uhr



Weltweit sind schätzungsweise 770 Millionen Überwachungskameras in Betrieb. Viele davon verwenden voreingestellte Passwörter und Benutzernamen, was einen Zugriff auf sie leicht macht. In diesem Workshop lernen die Teilnehmer:innen mehr über unsichere Feeds, wie sie gesammelt werden und warum sie öffentlich zugänglich sind. Am Beispiel der interaktiven Installation Virtual Peephole erforschen die Teilnehmer:innen die dazu nötigen Werkzeuge und erhalten so eine Vorstellung, wie diese Feeds der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden können.


FANGØ
Martin Nadal 15:30 Uhr



“FANGØ” ist eine Abwehrwaffe gegen den Überwachungskapitalismus. Ein als Handy-Ladegerät getarnter Microcontroller übernimmt die Kontrolle des Smartphones, mit dem er verbunden ist. Durch Suchanfragen bei Amazon, Google und anderen Suchmaschinen, Video-Uploads auf YouTube, das willkürliche Liken von Fotos auf Instagram soll er die Datenbroker in die Irre führen und die Datenerfassung stören. In diesem zweigeteilten Workshop geht der Künstler auf das Konzept Überwachungskapitalismus näher ein und erklärt, wie es funktioniert. Er präsentiert die Arbeiten anderer Künstler:innen, die mit ihrer Arbeit ähnliche Ideen verfolgen. Im zweiten Teil diskutiert die Gruppe die technischen Aspekte des “FANGØ”-Geräts, wobei die Teilnehmer:innen die Möglichkeit haben, unter Anleitung des Künstlers eines für ihr eigenes Raspberry Pi nachzubauen.