Im Sommer 1956 fand in Dartmouth, einer kleinen Stadt im US-Bundesstaat New Hampshire, ein bedeutendes Ereignis für die Geschichte der Informatik statt. Von Mitte Juni bis Mitte August 1956 wurde am Dartmouth College die sogenannte Dartmouth Conference abgehalten, in deren Rahmen John McCarthy den Begriff Artificial Intelligence (AI) prägte. Er wollte sich damit von engeren Begriffen wie Cybernetics oder Automata Theory abgrenzen und prägte damit einen Begriff, der bis Heute als perfektes Branding für diese Technologie gesehen werden kann.

Auf der Konferenz diskutierte eine Gruppe von Wissenschaftlern (nur Männer) über die Möglichkeit Maschinen mit intelligentem Verhalten auszustatten. Diese Wissenschaftler vertraten verschiedene Disziplinen, wie Mathematik, Psychologie, und Ingenieurwesen, und ihre Arbeit legte den Grundstein für die moderne Forschung im Bereich der AI. Obwohl die Teilnehmer keine sofortigen Durchbrüche erzielten, setzte die Veranstaltung eine Welle von Forschungen und Entwicklungen in Gang, die letztlich zu den heutigen Fortschritten in der AI führten.

Reenacting Dartmouth referenziert auf dieses Ereignis, da gerade beim Erscheinen neuer Technologien Bruchlinien und grundlegende Fragen besser sichtbar werden, als nach deren allgemeiner Etablierung. Der aktuelle Hype verstellt oft die Sicht auf ursächliche Eigenschaften von Künstlicher Intelligenz und ihren Derivaten.

Die Mitglieder des Kurator:innenteams bearbeiten jeweils ihrem Interesse entsprechend einen spezifischen Aspekt der Eigenschaften von und des Umgangs mit AI und erweitern das jeweilige Themenfeld, indem sie je zwei Gäste aus diversen Forschungs- und Anwendungsfeldern zu Reenacting Dartmouth einladen. Sowohl künstlerische, wie auch gesellschaftspolitische und philosophische Aspekte werden bei dieser Konferenz präsentiert, analysiert, kommentiert, und performt.

Sie sind herzlich eingeladen sich an diesen Diskussionen zu beteiligen, denn die Zukunft gestalten wir gemeinsam!