
Strange Songs
Strange Songs für Stimme und Vogelpfeifen
Stimmperformance
Ute Wassermanns Stimme ist ein Hybrid, ein Cyborg, eine Chimäre. Vielstimmige Trillerketten, elektronisch klingende Drones, gejodelte Tremoli, perkussive Loops, Zwitscherglissandi. Ihr multidimensionaler Gesang oszilliert zwischen elektronischen, an/organischen, menschlichen und animalistischen Qualitäten. Durch die Verwendung unterschiedlicher Mikrofontypen schafft sie einen viszeralen Klangraum. Zudem maskiert sie ihre Stimme mit verschiedenartigen Vogelpfeifen. Einige dieser Vogelpfeifen bewahren die Stimmen ausgestorbener Arten: obwohl der Vogel nicht mehr existiert, klingt seine Stimme noch im Objekt. Mit ihrer vokalen Praxis stellt sie Beziehungen her, zwischen ihrer Stimme und dem Objekt `Vogelpfeife´, zwischen imaginiertem, erinnertem und verschwundenem Vogelgesang. Es entstehen Klangverwandschaften, Vermischungen und Verwandlungen jenseits der Binarität von Tier und Mensch, Mensch und Objekt.
In strange songs entfalten improvisatorische Zufälle und Unfälle eine transformierende Kraft. Mit artistischer Virtuosität verquickt Ute Wassermann kontrollierte und unkontrollierbare Prozesse so miteinander, dass diese ununterscheidbar werden. Mit jeder Aufführung von strange songs wird das Verhältnis von Komposition und Improvisation neu verhandelt.