Urbirds Singing the Sonata (2010)

Mehr-Kanal Soundinstallation, 33 min
Urbirds singing the Sonata (2010) führt Kurt Schwitters Lautgedicht Die Ursonate (1932) auf den Mythos zurück, der besagt, dass Vögel eine große Rolle bei der Entstehung des avantgardistischen Werks gespielt haben. Gemeinsam mit einem Ornithologen vertonte Astrid Die Ursonate zurück in eine Partitur für die Vögel und zeigte damit, wie Schwitters Gedicht für unsere gefiederten Freunde klingen könnte. In die Natur wiederum zurückgeführt, bringt die Installation den Vögeln ihre Ursonate zurück.

Astrid Semes Bild- und Tonarbeiten dekonstruieren periphere Elemente von Sprache in Bewegung, Klang und hypothetische Grundformen. Sie versucht, jene Erscheinungen zu enthüllen, die im täglichen Gebrauch von Kommunikation immer mitschwingen, aber oft im Verborgenen bleiben. Astrids spekulativ-analytischer Einblick hinter die Kulisse von Sprache artikuliert sich als humorvoller Kommentar am latent missverständlichen Zwischenmenschlichen.

„Aus kunstgeschichtlicher Sicht konnte man sich über den Ursprung von Kurt Schwitters Lautgedicht Ursonate (1922–1932) nie ganz einig werden. Ein Mythos besagt, dass Vögel eine große Rolle bei der Entstehung der Ursonate gespielt haben. Gerne schenke ich dieser Überlieferung Glauben und bringe den Vögeln ihre Ursonate zurück. Urbirds singing the Sonata erzählt, was Kurt Schwitters gehört haben könnte, um zu seinem Lautgedicht und dessen rhythmischer Partitur zu gelangen.“

Astrid Seme

urbirds