Concrete Matters - substanziell Konkretes

Einen besonderen Schwerpunkt legt IMA 2021 darauf, den Gender Gap im Internet im Bereich der elektronischen Kunst und elektroakustischen Musik zu schließen. Unter #wikigap setzen wir die breitangelegte Aktionsgruppe im Internet und überwinden die repräsentative Kluft von Männern gegenüber Frauen und Menschen mit LSBTTIQ-Hintergrund in der Musikgeschichte.

In einem zwei-tägigen Workshop bieten wir einer ausgewählten Gruppe von AutorInnen die Möglichkeit, sich als WikipedianerInnen schulen zulassen.

PROGRAMM

Samstag 14 08 2021
13:00 Begrüßung (Elisabeth Schimana)
13:30 Vortrag „W für Willkommen“ - Claudia Garád more

Vortrag Claudia Garád und Raimund Liebert, Wikimedia

W für Willkommen?

Wikipedia steht für Freies Wissen, Enzyklopädien im 21. Jahrhundert und die Macht dezentraler Kollaboration. Aber kann die Wikipedia auch zu einem Symbol für eine offene und einladende Online-Community werden, ein Ort dessen Willkommenskultur Diversität und Inklusion fördert?Wenn die Wikipedia ihrem Leitbild gerecht werden und die Summe allen Wissens zur Verfügung stellen möchte, müssen wir wir uns all jenen öffnen deren Wissen noch nicht adäquat repräsentiert ist.

Der Vortrag beschäftigt sich mit den Herausforderungen, denen Wikimedia Organisationen gegenüberstehen, wenn sie einen solchen Kulturwandel fördern wollen und zeigt Lösungsansätze auf.

14:00 Fragen
14:30 Vortrag Susanne Kogler „Wissenschaftliche Qualitätsmaßstäbe im Zeitalter von Fake News und Verschwörungstheorien oder Wider die Anonymität. Eine Polemik“more

Vortrag Susanne Kogler

Wissenschaftliche Qualitätsmaßstäbe im Zeitalter von Fake News und Verschwörungstheorien oder Wider die Anonymität. Eine Polemik

Was ist Realität? Was ist Wahrheit? Welchen Quellen können wir vertrauen? Vieles scheint in der Ära der Postmoderne eine Frage der Perspektive(n) zu sein. In einer Zeit der Shitstorms, des Populismus und der Cancel Culture sind dennoch unterschiedliche Standpunkte gefragt. Denn wenn eine Meinung dominiert, ist autoritäre Politik nicht mehr weit. Doch wie kann eine qualitätvolle(gesellschafts)politische Debatte geführt und (Meinungs)freiheit erhalten bleiben? Die Wissenschaft hat mit ihren Qualitätsmaßstäben auf langjährige Erfahrung basierende Tools entwickelt, die hierauf Antworten geben. Nicht nur Argumentation auf Faktenbasis ist wichtig, sondern auch sinnliche Wahrnehmung, Empfindung und Emotionen bis hin zum Schweigen müssen ernst genommen werden. Hier hat auch die Kunst ein Wörtchen mitzureden. Damit ihre Stimme gehört wird und auch die Perspektive von Minderheiten in die Debatten eingebracht werden können, sind Offenheit, (Selbst)kritikfähigkeit, Respekt und Toleranz, aber auch Transparenz wichtig. Kontextualisierung, sachliche Argumentation, Empathie und die Bereitschaft, den eigenen Standpunkt darzulegen und gegebenenfalls auch zu revidieren, sind Qualitäten, die in der heutigen Zeit vor allem auch in den sozialen Medien und im Internet unabdingbar erscheinen. Daran sollten sich jegliche öffentliche Aktivitäten orientieren.


15:00 Fragen
15:30 Vortrag Beatrice Frasl „Über enzyklopädische (Nicht)relevanz - Wikipedia und Misogynie“more

Über enzyklopädische (Nicht)relevanz - Wikipedia und Misogynie

Wikipedia ist für viele die erste digitale Anlaufstelle für Recherchen jeglicher Art. Trotz der Tatsache, dass die aktive Teilnahme an der Online-Enzyklopädie allen offen steht, ist Wikipedia leider weit von Geschlechtergerechtigkeit entfernt: Der Anteil der weiblichen Editorinnen liegt in etwa bei 10%, in der deutschsprachigen Wikipedia kommen auf jeden biografischen Artikel über eine Frau fünf über Männer. Die größte Wissensdatenbank im Internet bietet also einen sehr unausgewogenen, nämlich männlichen, Blick auf die Welt. Das zeigt sich auch dann, wenn von Frauen der Versuch gestartet wird, Artikel über Frauen zu schreiben und diese aufgrund mangelnder Relevanz von Männern wieder gelöscht werden, sowie an den oftmals misogynen Löschdiskussionen um diese Artikel. In meinem Input möchte ich die Erfahrungen teilen, die ich gemacht habe, nachdem ein Wikipedia-Artikel über mich verfasst wurde und einen kritischen Blick auf die patriarchale und misogyne Kultur innerhalb der Wikipedia- Editor*innenschaft werfen.


16:00 Fragen
16:30 PAUSE
17:00 - 19:00 Diskussion
19:30 Abendessen

Sonntag 15 08 2021
Workshop mit Claudia Garád und Raimund Liebert
Es wird gemeinsam an EINEM Artikel in zwei Sub-Gruppen gearbeitet.

10:00 – 13:00 Workshop
13:00 – 14:00 Mittagspause
14:00 – 17:00 Workshop
17:00 Ausklang

  • Workshop: 14 08 - 15 08 2021
    Ort: Wasserschloss Pottenbrunn, Pottenbrunner Hauptstraße 77, 3140 Pottenbrunn
    pottenbrunn.at

Mit
ReferentInnen: Beatrice Frasl / Susanne Kogler / Raimund Liebert / Wikimedia Österreich ( Claudia Garad / Manfred Werner )
TeilnehmerInnen: Christoph Benkeser / Lona Gaikis / Norbert Math / Tatjana Nikitsch / Christine Schoerkhuber / Benjamin Stolz / Monika Voithofer / Elisabeth Zimmermann / u. a.